Sunday, January 16, 2011

ABSALON

Bitte die Ausstellung ABSALON in den Kunstwerken besuchen. (bis zum 20. Februar)

Mein liebster neuer Gedankenkreislauf: Inwiefern hat Absalon mit seinen Wohnzellen 1. eine Vorhölle, 2. einen Schutzraum oder 3. einen radikalen Gesellschaftsentwurf gebaut ?

Für 1. spricht: Das im Treppenhaus ausgestellte Schreivideo, die Irrenanstaltassoziation, die Zelle, in der der Mensch verwahrt wird, auf dass er seine Umwelt nicht belästige. Das Weiß betäubt, ist die Pille.

Für 2. gilt: Das Weiß ist Leinwand, bespielbar mit Gedanken, Visionen von Lebensformen.
Rührend werden in den Häuschen alle menschlichen Bedürfnisse berücksichtigt, es gibt Bettchen, Fensterchen, Kläppchen. Ein architektonischer Mutterbauch, ein Puppenhaus für Großstädter. Mehr ist nicht nötig.

3.: "Es geht bei Absalon auch darum, das Private und das Öffentliche neu zu sortieren." Privates wird kompakt, das bedeutet mehr Raum für Öffentlichkeit, also öffentlichere Menschen. Allerdings zwangsläufig. Wobei wir wieder bei Interpretation Nummer 1 wären. Wollen wir das?

Es handelt sich um eine gebaute Deklination von Wohnen und der mindesten menschlichen/körperlichen Interaktion mit Umwelt.
Übrigens könnte man die Ausstellung auch alleine aufgrund ihrer skulpturalen und ästhetischen Qualitäten besuchen. Und danach inspiriert schicke Möbelchen bauen. Regale oder so. Und dann ein Buch darüber schreiben.

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